Geschichte Cairn Terrier
Der Cairn Terrier
gehört wie seine Vettern, West Highland White Terrier, Scottish Terrier oder Skye Terrier zu den Nachfahren der alten schottischen Jagdterrier. Der Cairn Terrier ist vermutlich die älteste Terrier Rasse und hat sich sein ursprüngliches Aussehen und Wesen bis heute fast unverändert bewahrt.
Er stammt aus dem schottischen Hochland. Dort ist die Landschaft felsig und steinig. Die typischen Steinwälle dort waren ein Eldorado für Dachs, Fuchs, Otter und anderes Raubzeug, das zu jagen die Aufgabe dieser Terrier war. Das Wort „cairn“ ist eine Ableitung vom gälischen „carn“ und bedeutet übersetzt „Geröllhaufen“. Und eben danach wurde diese Rasse benannt.
Erst Anfang des 20. Jahrhunderts kam der Cairn Terrier über Schottlands Grenzen hinaus und gehörte in England bald zu den beliebtesten Terrier Rassen. Seit Jahren erfreut er sich in Europa stetig steigender Popularität. Das raue Fell soll zottig, aber nicht ungepflegt wirken. Die Haarpflege besteht aus Bürsten, Kämmen und dem Auszupfen von abgestorbenem Haar, dem sogenannten Trimmen.
Der Cairn Terrier ist ein fröhlicher, robuster Hund mit unverfälscht natürlichem Wesen. Sein bemerkenswertes Selbstbewusstsein erfordert konsequente Erziehung. In Haus und Wohnung ist er gut zu halten, aber er ist kein Stubenhocker. Freudig begleitet er seinen Besitzer, bei jedem Wetter und zu jeder Gelegenheit. Der Cairn gilt als ein charmanter, fröhlicher Lebenskamerad.
Charakterbild: Aus Beschreibungen und Gemälden des letzten Jahrhunderts ist ersichtlich, dass sich das Äussere des Cairns kaum verändert hat. Ebenso verhält es sich aber auch mit seinem Charakter: dieser Terrier ist – Gott sei Dank – ein robuster, ursprünglicher Naturbursche mit nicht zu unterschätzendem Jagdinstinkt geblieben, der gerne buddelt und sich am liebsten nach seinen eigenen Ideen benimmt! Dies hat aber nichts mit „Sturheit“ zu tun, denn früher musste ein Cairn bei der Jagd selbstsicher und eigenständig handeln, ohne zuerst menschliche Befehle abzuwarten. Nur so konnte er überleben, wenn z. B. ein Dachs sein Gegner war. Also denken Sie immer daran: „der Ursprung prägt den Charakter!“
Furchtlosigkeit, Entschlossenheit, Intelligenz, eine große Portion Courage und Selbstsicherheit sowie Wachsamkeit und ein schnelles Reaktionsvermögen, sind einige seiner positiven Eigenschaften. Wenn er nicht gerade als Jagdhund ausgebildet wird, eignet er sich wunderbar als Familienhund. Unerschrocken ist er gern bereit diese mit seinem gesamten Temperament zu verteidigen. Er ist ausgesprochen kinderfreundlich und jederzeit zu Balgereien, zu Fußballspielen und anderen Spielarten und Aktionen aufgelegt.
Obwohl der Cairn Terrier ein Temperamentsbündel ist, verbreitet er keine Hektik oder Nervosität. Andererseits zeigt er genauso gut Sanftmütigkeit und Anhänglichkeit. Nach einem ausgefüllten Spaziergang kann es gut passieren, dass sich so ein kleiner Kerl glücklich und zufrieden zu den Füssen eines geschätzten Familienmitgliedes zusammengerollt. Für seine Liebhaber, die ihn bewahren wollen, wie er von jeher war, repräsentiert der Cairn, ganz im Sinne britischen Understatements, selbstverständliche Klasse.
Auch wird er Sie vor allem in seiner Jugend- und Flegelzeit stark fordern, um zu wissen, dass Sie der Boss sind und bleiben, sollten Sie sein einzigartiges, offenes Wesen schätzen, respektieren und akzeptieren. Denn trotz seinem oftmals burschikosen Auftreten hat er auch eine sensible Seite, die Anspruch auf volle Integration im Menschenrudel hat. Der Cairn ist kein Hund „nebenbei“, den man eventuell im Zwinger versorgt und nur hervorholt, wenn’s einem passt. Er soll ein Familienmitglied sein, das Sie nach Möglichkeit begleiten darf. Dafür wird er Sie wenn nötig lauthals und mutig verteidigen und Ihren Kindern ein geduldiger, lustiger Kamerad und bei Bedarf auch „Seelentröster“ sein.
Sie werden mit Ihrem neuen Gefährten viele lustige und freudige Stunden erleben, aber, bitte vergessen Sie nicht, die Erziehung eines Welpen bringt auch Ärger und Schwierigkeiten mit sich. Ein Cairn Terrier ist viel zu clever, um nicht erzogen zu werden! Seine „Kreativität“ ist genial und kann bei gutem Hundeverständnis Ihrerseits in die richtigen, d. h. für sein Umfeld verträglichen Bahnen gelenkt werden.
Mit bestimmter, aber liebevoller Konsequenz erreichen Sie sicher, dass er begreift, was „Ja“ oder „Nein“ für ihn bedeutet. Besuchen Sie einen Erziehungskurs mit ihm, dies gibt Ihnen Sicherheit für den richtigen Umgang mit Ihrem Vierbeiner. Beim Hund fördert es das gesunde Sozialverhalten unter Artgenossen, was sehr wichtig ist. Denn der Cairn ist ein „grosser Hund auf kleinen Beinen“. ©renate rupp